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4.12.2022

Das Plakat und das für unser Konzert am 4. Dezember.
Weihnacht2022  Programmzur Choraufnahme

So war für mich das Weihnachtskonzert mit Stefanie Golisch und dem Chor Teutonia-Delmenhorst

Am Sonntag, den 4.12.2022, 17 bis 18 Uhr, Kirche zu den zwölf Aposteln in Delmenhorst-Düsternort, fand das diesjährige Weihnachtskonzert der Chor-Teutonen statt.

Es war das erste Weihnachtskonzert seit 3 Jahren. Die Kirche war gut besucht, fast voll besetzt. Stefanie Golisch hat ein Programm mit musikalischer Breite zusammengestellt, das abwechslungsreich war und das Publikum gesanglich einbezog. Das Programm umspann den Bogen von ambitionierter Klassik (Missa Prima) bis hin zu Kanons und einstimmigen Weihnachtsliedern.


Stefanie Golisch führte in einer kleinen Rede aus: wir haben uns durch die schreckliche erzwungene chorische Passivität bei der Stange gehalten. Online-Singen, wechselnde Probenstandorte, Proben im Freien – es ging weniger darum, ein bestimmtes Programm einzustudieren, sondern überhaupt zusammen zu singen und uns so den Chor nicht abzugewöhnen.

Stefanie ist es gelungen, für das Weihnachtskonzert in knapper Zeit ein Niveau anzupeilen, das gerade noch zu schaffen war, und von dem sie sich streckenweise selber nicht sicher war, ob es gelingen würde.

Ich möchte mal sagen, sie hat großen seelischen Aufwand betrieben, sich und den Chor in die nötige Begeisterung hineinzusteigern. Wie hat sie das gemacht?

Schwer zu beschreiben. Man muss sie erlebt haben. Ich versuche es trotzdem:

Sie hat es verstanden, die In Chören verbreiteten Unarten zu unterbinden (Unruhe, Reden mit Nachbarn), ohne ausfallend zu werden. Das ist, wer Chorarbeit kennt, überhaupt keine Selbstverständlichkeit. Sie hat betont, dass Unaufmerksamkeit und Reden sie belastet und die konzentrierte Arbeit behindert, und sie hat sich immer wieder für ihre Strenge entschuldigt. Das war wirksam!

Sie hat es in besonderem Maße verstanden, dem Chor zu vermitteln:

Erst einmal muss man richtig singen, die Töne richtig wiedergeben, die Tonhöhen und -längen.

Man muss richtig atmen.

Man muss die Lautstärken richtig einhalten.

Vor allem aber muss man mit Ausdruck singen. Stefanie machte es vor, und wir konnten das so gut wie möglich nachahmen. Dazu ist es nötig, die Stimmung, die Text und Komposition nahelegt, wiederzugeben. Freude, Begeisterung, gerade zu Weihnachten Hoffnung und Beglückung …

Chöre neigen dazu, bitterernst zu gucken, man sieht den Sängerinnen und Sängern an, wie sie sich mühen, alles richtig zu machen, wie sie fürchten, den Faden zu verlieren. Dazu gehört auch das ängstliche Starren auf die Noten.

Sie hat uns immer wieder aufgefordert, nach vorn zu sehen, unter anderem weil sonst jeder sein eigenes Tempo singt und die mimischen Signale der Dirigentin nicht wahrnimmt. Es kann schon nerven, wenn sie immer wieder bestimmte Passagen mit uns „durchkaut“, weil man zum Beispiel Triumphales nicht verzagt singen kann. Es muss aber sein, es ist das Non plus Ultra.

Es ist eine große Kunst, Leichtigkeit, Authentizität und Freude zum Ausdruck zu bringen, wenn man gleichzeitig immer eine Unsicherheit unterdrücken muss.

Stefanie hat uns -glücklicherweise- vor dem Konzert klar gesagt. Wer sich versingt oder komische Töne aus der Nachbarschaft hört, lässt sich nicht nur nichts anmerken, sondern guckt selbstsicher aus der Wäsche als müsse das alles so sein.

Stefanie hat vermittelt, dass Gesang nicht nur Singekunst, sondern auch Schauspiel ist. Die Mimik und die Haltung muss ordentlich arbeiten, damit das Kunstwerk glaubhaft herüberkommt. Auch falls wir nicht glauben, zeigen wir Glauben.

Das hat Stefanie mit uns – mal wieder – geschafft. Danke!


Uwe Wiest, Chor-Tenor



P.S.: Natürlich war Stefanies Einzelgesang die Würze des Ganzen.







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